AM 10. DEZEMBER 2022
Lisa Schinagl - NÖN
Alexandra Lehensteiner, Gerhard Schuberth, Claudia Harsch, Marion Moser, Simone Veit, Wolfgang und Eva Hulek, Gerda Gassner (v. l.) teilen die Begeisterung für das kalte Nass.
Melkerinnen und Melker springen über Wintermonate ins kalte Donauwasser.
Acht Grad Wassertemperatur zählt die Donau derzeit. Von perfektem Badewetter mögen wahrscheinlich nicht alle sprechen. Für eine Gruppe Schwimmbegeisterter aus Melk die ideale Zeit für einen Sprung − buchstäblich − ins kalte Wasser.
Die Gruppe rund um Andrea Lehensteiner und Gerhard Schuberth schwimmt auch über die Wintermonate hinweg fast täglich von der Pielachmündung in Melk bis nach Schönbühel. „Die ersten Minuten sind hart, aber dann wird nur getratscht und gewitzelt“, erzählt Schuberth. Er war auch der Startpunkt der nun schon seit Jahren stattfindenden Tradition: „Mein Vater war bereits ein Kältemensch und ging immer in die Donau, das habe ich nachgemacht“, erinnert er sich.
Vor einigen Jahren schwamm er ebenfalls bei der Eismeile mit, wobei man rund 1,6 Kilometer bei einer Wassertemperatur von unter fünf Grad zurücklegen muss. „Ich bin Genussschwimmer, war damals also der langsamste, aber dafür am längstem im Wasser − so kann man auch Rekorde aufstellen“, lacht er. Lehensteiner wurde, aufgewachsen als „Donaukind“, dann vor Jahren von Schuberth motiviert, mitzumachen. Seither steht die Aktivität fast täglich an der Tagesordnung und begeistert eine immer größer werdende Gruppe: „Wir waren schon über zehn Leute, das Schwimmen ist hier nicht nur ein sportliches Ereignis, sondern auch ein gesellschaftliches und ein Naturerlebnis“, erklärt sie.
Die Motivation dahinter sei, den Schwimmsport wieder populär zu machen sowie die Angst vor dem Wasser zu nehmen, erzählt Lehensteiner. Auf die nötige Sicherheit, etwa durch Bojen, wird zudem immer geachtet. Für Schuberth gibt es primär einen Grund, warum man sich der Gruppe anschließen sollte: „Weil’s einfach sehr g’sund ist, auch für die Psyche.“